Der Finanzminister Nordrhein-Westfalens, Norbert Walter-Borjans, kam auf Einladung des Lions Club Hennef Rhein Sieg nach Hennef in die Meys Fabrik, um dort vor einer großen, interessierten Zuhörerschaft, darunter unter anderem auch Eitorfs Bürgermeister Rüdiger Storch sowie der ehemalige Regierungspräsident des Regierungsbezirk Köln, Hans Peter Lindlar, einen Vortrag über aktuelle Themen zu halten.
Zunächst aber begrüßte Lions-Präsident Paul Eschbach den Gast herzlich, bedankte sich für dessen Kommen und stellte ihm zunächst die Frage, ob er den Unterschied kenne zwischen Lions und einem Finanzminister. „Wir Lions sparen und beschaffen Geld für notwendige Hilfen, wofür dem Minister keine Mittel zur Verfügung stehen.“
Bei seinem fast dreiviertelstündigem Vortrag ging Walter-Borjans unterschiedliche Themen an, zu denen auch der demographische Wandel und das Flüchtlingsproblem gehörten. Dazu seine Kernaussage: „Aus dem laufendem Haushalt kann kein Bundesland den finanziellen Aufwand bewältigen.“ Es sei aber auch verkehrt, Hilfe für Menschen einem Kosten-Nutzungs-Rechnen zu unterziehen. Walter-Borjans forderte vom Bund mehr finanzielles Engagement. Als besonders verwerflich bezeichnete er das Steuerverhalten großer Unternehmen, die zwar alle deutschen Gegebenheiten wie Transportwesen, Straßen etc. nutzten, aber die Gewinne in andere Länder verschöben und in Deutschland keine Steuern zahlen würden Steuerverschiebung betrieben.
Nach seinem Vortrag erfolgte ein reges Frage- und Antwortspiel, bei dem der Minister zu jeder gestellten Frage ausführlich antworte. Auch zu jener Frage, die mehr humoristisch zu verstehen war, nämlich die, ob auch er, wie sein bayerischer Kollege, ebenfalls mit einem Orden ausgezeichnet würde ? Es müsse ja nicht der „Wider den tierischen Ernst“ sein? Seine Antwort spontan und knapp: „Ja, morgen ( 2. Februar, anm. d. Redaktion ) erhalte ich den Eselorden von Wesel in der Niederrheinhalle.“ Dieser Orden des Weseler Carnevals-Ausschusses wird an Persönlichkeiten verliehen, „die den Mut zu nicht alltäglichen Entscheidungen haben.“
An diesem Abend entschied sich der Finanzminister, nach seinem Vortrag im Kreise der Lions-Mitglieder und vieler Gäste, die heimelige Atmosphäre der Meys Fabrik mit zwanglosen Gesprächen und einem Glas Wein zu genießen, noch eine ganze Weile zu bleiben.
